Wiederaufnahme des Bundesliga-Spielbetriebs ist immens riskant – offene Fragen klären!

Am 16. Mai wird der Bun­desli­gaspiel­be­trieb in Sach­sen wieder aufgenom­men. Sport­min­is­ter Roland Wöller will bei eventuellen Fanansamm­lun­gen vor Sta­di­en kon­se­quent durch­greifen und spricht sich nöti­gen­falls auch für Spielab­brüche aus.

Mari­ka Tändler-Walen­ta, Sprecherin für Sport­poli­tik der Frak­tion DIE LINKE:

„Es ist immens riskant, den Spiel­be­trieb wieder aufzunehmen. Neben den 22 Spiel­ern auf dem Feld set­zen sich weitaus mehr Per­so­n­en einem Infek­tion­srisiko aus, auch wenn keine Fans anwe­send sind. Dazu kom­men schw­er berechen­bare Fak­toren, etwa das Ver­hal­ten der Fans. Die wirtschaftliche Rel­e­vanz des Spiel­be­triebs mag groß sein, aber die moralis­che und soziale Ver­ant­wor­tung der Vere­ine ihren Spiel­ern und Fans gegenüber darf nicht ver­nach­läs­sigt wer­den.

Sollte es zu Fan-Ansamm­lun­gen kom­men, wären diese ein­deutig auf das Stat­tfind­en eines Spiels zurück­zuführen. Der Innen­min­is­ter kann sich nicht einen schlanken Fuß machen, das Stat­tfind­en der Spiele ermöglichen und ein­fach mit der Polizei dro­hen. Das zeigt, wie der säch­sis­che Innen­min­is­ter Fußball­fans missver­ste­hen will und das löbliche Ver­hal­ten der Bevölkerung, zu der sich glück­licher­weise auch Fußball­fans zählen dür­fen, negiert.

Viele Fra­gen sind offen: An welch­er Stelle wer­den die Spiele gegebe­nen­falls abge­brochen? Wer­den Ver­war­nun­gen aus­ge­sprochen? wird es Bewährungsspiele für Vere­ine geben, falls es zu Ver­stößen kommt? Wie ist damit umzuge­hen, wenn sich Fans vor dem Sta­dion eines Rivalen ver­sam­meln und damit für wet­tbe­werb­sverz­er­rende finanzielle und sportliche Schä­den sor­gen?

Die Gesund­heit muss weit­er­hin die ober­ste Pri­or­ität haben. Bevor der Spiel­be­trieb wieder aufgenom­men wird, müssen die offe­nen Fra­gen gek­lärt sein. Sollte der Ball am 16. Mai wieder rollen, müssen die Spiele wenig­stens im öffentlich-rechtlichen Fernse­hen über­tra­gen wer­den, damit die Fans sie zuhause genießen.“