Marika Tändler-Walenta: Notbetreuung für Alleinerziehende öffnen!

Ab Mon­tag schließen in den aller­meis­ten säch­sis­chen Land­kreisen sowie in Chem­nitz wieder die Kitas und Schulen – so gibt es das jüngst geän­derte Infek­tion­ss­chutzge­setz vor. Allein­erziehende kön­nen nicht die Not­be­treu­ung in Anspruch nehmen. Dazu erk­lärt Mari­ka Tändler-Walen­ta, Sprecherin der Links­frak­tion für Kindertagesstät­ten:

„Allein­erziehende brauchen in dieser beson­deren Sit­u­a­tion beson­dere Unter­stützung. Daher fordern wir, die Not­be­treu­ung für die Kinder von Allein­erziehen­den zu öff­nen. Ich freue mich darüber, dass auch die SPD-Frak­tion und deren Par­la­men­tarische Geschäfts­führerin Sabine Friedel das Kul­tus­min­is­teri­um auf­fordern, entsprechend nachzubessern. Das ist Rück­en­wind für unseren Antrag, zu dem am 11. Juni im Auss­chuss Sachver­ständi­ge gehört wer­den.

Die Kinder von Allein­erziehen­den müssen zudem bei ein­er möglichen schrit­tweisen Öff­nung von Kindertage­sein­rich­tun­gen bevorzugt berück­sichtig wer­den (Druck­sache 7/5233). Allein­erziehende und ihre Kinder sind schließlich von der Coro­na-Pan­demie beson­ders hart betrof­fen. Wie der Armuts­bericht des Par­itätis­chen Wohlfahrtsver­ban­des zeigt, waren die Allein­erziehen­den in Deutsch­land bere­its vor der Krise mit 42,7 Prozent beson­ders häu­fig von Armut bedro­ht. Zudem leben 19 Prozent aller Allein­erziehen­den mit ihren Kindern in über­belegten Woh­nun­gen. Aus dem hohen Armut­srisiko trotz Erwerb­stätigkeit fol­gt ein erhöht­es Risiko, sich zu ver­schulden oder sog­ar zu über­schulden und auch im Alter nicht über die Run­den zu kom­men. Schließlich ste­ht ihnen nur ein einziges Einkom­men zur Ver­fü­gung, um die Fam­i­lie durchzubrin­gen. Weg­fal­l­ende Kinder­be­treu­ung, Einkom­mens- oder Job­ver­luste, fehlende Unter­stützungsleis­tun­gen und beengter Wohn­raum stellen beson­ders Allein­erziehende und ihre Kinder vor große Her­aus­forderun­gen. Allein­erziehende brauchen jedoch über die Pan­demie hin­aus Unter­stützung. Dazu fordern wir ein lan­desweites Maß­nah­men­paket.“