Luise Neuhaus-Wartenberg, Marika Tändler-Walenta: Mit diesem Haushalt bleibt Sachsen bei der digitalen Bildung rückständig

Die Links­frak­tion fordert Vorkehrun­gen im Lan­deshaushalt, um die dig­i­tale Bil­dung in Schule und Kita zu verbessern. Dazu erk­lärt Luise Neuhaus-Warten­berg, bil­dungspoli­tis­che Sprecherin:

„Die Bil­dungsver­luste infolge der Schulschließun­gen sind enorm – sie auszu­gle­ichen ist eine große Auf­gabe. Zusät­zliche Ganz­tagsange­bote sind gut, sie wer­den aber kaum aus­re­ichen. Auch wenn der Ruf nach Nor­mal­ität laut und ver­ständlich ist, so kann es nicht der nach der ‚alten‘ Nor­mal­ität sein. Die war auch im Bil­dungs­bere­ich nicht durch­weg gut: zu volle Klassen, zu wenige Lehrkräfte, schlechter Betreu­ungss­chlüs­sel in den Kitas, schlechte dig­i­tale Ausstat­tung, schlechte Bezahlung von Erzieher*innen, Prü­fungs- und Leis­tungs­druck, Bil­dungschan­cen abhängig von sozialer Herkun­ft. Der Staat­sregierung muss klar sein, dass es kein Zurück zur alten Nor­mal­ität geben kann und darf. Son­st wer­den wir der aktuellen Sit­u­a­tion und vor allem den Kindern nicht gerecht. Mut und Kreativ­ität sind gefragt. ‚Bil­dung ler­nen‘ heißt auch von ‚Coro­na ler­nen‘.

Wir begrüßen es, dass die Lehrkräfte endlich Dien­st­lap­tops bekom­men sollen, aber auch das sorgt noch nicht für gute dig­i­tale Bil­dung. Damit der Freis­taat seine Defizite abbauen kann, wollen wir kräftig investieren. An den Schulen muss es haup­tamtliche IT-Beauf­tragte geben, um die Lehrkräfte bei der Admin­is­tra­tion von Geräten und Infra­struk­tur zu unter­stützen. Fern­er sollen alle Schulkinder in Klasse 5 ein dig­i­tales Endgerät bekom­men, das sie bis zum Abschluss behal­ten.

Zuhause kön­nen nur Eltern mit gut gefüll­tem Porte­mon­naie gute Bil­dungschan­cen bieten. Das wollen wir so gut es geht aus­gle­ichen und es allen Schulkindern mit­tels entsprechen­der Gutscheine Nach­hil­fe­un­ter­richt ermöglichen, der in ein gutes Ganz­tagsange­bot einge­bet­tet ist und mit Hil­fe anerkan­nter Nach­hil­fe­in­sti­tute in der Schule stat­tfind­et. Bil­dungschan­cen dür­fen nicht von Herkun­ft oder Geld­beu­tel abhän­gen! Dieser Haushalt löst das nicht ein, deshalb wer­den wir ihn ablehnen.“

Ihre für Kindertagesstät­ten zuständi­ge Frak­tion­skol­le­gin Mari­ka Tändler-Walen­ta fügt hinzu:

„Auch die Weit­er­en­twick­lung des Kita-Sys­tems darf durch die Pan­demie nicht zum Still­stand kom­men. Wir hal­ten fest am Ziel, den Betreu­ungss­chlüs­sel in den Kitas Jahr für Jahr zu verbessern, um 2032 einen akzept­ablen Stand zu erre­ichen. Zudem fordern wir ein Mod­ell­pro­jekt zur Dig­i­tal­isierung der frühkindlichen Bil­dung. Ein alters­gerechter und päd­a­gogisch sin­nvoller Umgang mit dig­i­tal­en Medi­en muss früh erlernt wer­den, denn Kinder wer­den spätestens in der Schule mit diesen Tech­nolo­gien kon­fron­tiert – die Frage lautet nicht ob, son­dern wie. Alle Kinder müssen diesel­ben Chan­cen haben. Bil­dungslück­en müssen bere­its in der frühkindlichen Bil­dung erkan­nt wer­den.“

Die wichtig­sten Änderungsanträge der Links­frak­tion: www.sogehtsolidarisch.de