Marika Tändler-Walenta zur #SportPride2021: Sport ist politisch – immer und überall!

Zur heute stat­tfind­en­den #Sport­Pride erk­lärt Mari­ka Tändler-Walen­ta, sport­poli­tis­che Sprecherin der Frak­tion DIE LINKE im Säch­sis­chen Land­tag:

„Für mich ist es selb­stver­ständlich, mich erneut an der #Sport­pride zu beteili­gen, denn LGBTIQ*-Rechte sind Men­schen­rechte, die über­all gel­ten und nicht an Nation­al­ität, Reli­gion, Eth­nie oder Geschlecht gebun­den sind. Dass Men­schen­rechte in den einzel­nen Mit­gliedsstaat­en der EU nicht die gle­iche Wer­tigkeit haben, lässt sich gut an der Debat­te zum EM-Spiel Deutsch­land gegen Ungarn verdeut­lichen. Die Idee ein­er regen­bo­gen­far­be­nen Beleuch­tung des Sta­dions in München wurde durch die UEFA als Pro­voka­tion eines europäis­chen Lan­des gegen ein anderes gew­ertet.

Die UEFA begrün­dete ihre Hal­tung damit, dass Sport unpoli­tisch und neu­tral sei. Das kön­nte faden­scheiniger nicht sein, wenn par­al­lel dazu in ungarischen Sta­di­en Affen­laute gegen schwarze Spiel­er und andere Diskri­m­inierun­gen gegen Spiel­er toleriert wer­den, die nicht in das Welt­bild manch­er Sta­diongäste passen. Doch dazu schweigt die UEFA.

In Ungarn wurde erst kür­zlich ein Gesetz erlassen, welch­es das Infor­ma­tion­srecht rund um LGBTIQ* mas­siv ein­schränkt. Es ver­bi­etet unter anderem, in Schulen über Homo­sex­u­al­ität und Trans­sex­u­al­ität aufzuk­lären. Büch­er mit Inhal­ten zu Homo- und Trans­sex­u­al­ität sollen von Kindern und Jugendlichen fer­nge­hal­ten wer­den und auch in der Wer­bung soll die Repräsen­tanz von Homo­sex­u­al­ität und Trans­geschlechtlichkeit unter­sagt wer­den.

Sport ist per se immer und über­all poli­tisch und hat eine Vor­bild­funk­tion, wenn es um klare Sig­nale gegen Diskri­m­inierung, Aus­gren­zung sowie Homo- und Trans­pho­bie geht. Beim Sport zählen Leis­tung und Miteinan­der. Geschlecht, sex­uelle Ori­en­tierung, Haut­farbe oder andere Gründe der Aus­gren­zung dür­fen keine Rolle spie­len. Wir alle haben die Ver­ant­wor­tung, diese Missstände zu bekämpfen. Es muss noch viel antidiskri­m­inierende und anti­ras­sis­tis­che Arbeit im Sport geleis­tet wer­den, woran ich mich gern beteilige. Nun heißt es weniger Sym­bo­l­ik und mehr Han­deln. Für mehr Tol­er­anz, mehr Men­schlichkeit, für mehr europäis­che Werte im Sport!”