Anna Gorskih, Marika Tändler-Walenta: Die Chancen des Europäischen Jahrs der Jugend 2022 nutzen – was macht der Freistaat?

Am 15. Sep­tem­ber 2021 hat­te die Präsi­dentin der Europäis­chen Kom­mis­sion Ursu­la von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der Union angekündigt, das Jahr 2022 zum Europäis­chen Jahr der Jugend zu erk­lären. Ihre Begrün­dung: Junge Men­schen in Europa hät­ten während der Covid-19-Pan­demie aus Rück­sicht für andere auf Vieles verzichtet. Junge Men­schen soll­ten daher in den Fokus gerückt wer­den und eine gute Per­spek­tive für ihr Leben bekom­men.

 

Die jugend­poli­tis­che Sprecherin der Links­frak­tion, Anna Gorskih, erk­lärt:

 

„Kinder und Jugendliche haben unter der Pan­demie in beson­der­er Art und Weise gelit­ten. Umso schön­er ist das Zeichen, ihnen the­ma­tisch das Jahr zu wid­men um sich mit ihren beson­deren Prob­lem­la­gen und Her­aus­forderun­gen dieser pan­demis­chen Zeit­en zu beschäfti­gen. Durch Coro­na gab es eine Beschle­u­ni­gung des dig­i­tal­en Wan­dels mit teils neg­a­tiv­en Auswirkun­gen auf die Bil­dung. Sozio-Ökonomis­che Ungle­ich­heit­en bei den Möglichkeit­en der Inanspruch­nahme von häus­lich­er Lehre sind da nur ein Beispiel. Auch die teils sehr starken Ein­schränkun­gen im pri­vat­en, sportlichen und sozialen Bere­ich haben Kinder und Jugendliche über­durch­schnit­tlich belastet. Junge Men­schen brauchen drin­gend neue Per­spek­tiv­en und eine hoff­nungsvolle, ökol­o­gisch-nach­haltige und sichere Zukun­ft: Das sind wir ihnen schuldig, und dafür müssen wir kämpfen!”

 

Die europa­poli­tis­che Sprecherin der Frak­tion, Mari­ka Tändler-Walen­ta, ergänzt:

 

„Bis­lang ist nur wenig zur Umset­zung des Europäis­chen Jahres der Jugend in Deutsch­land und Sach­sen bekan­nt. Zwar wurde es voll­mundig angekündigt, jedoch sind nach den uns vor­liegen­den Infor­ma­tio­nen bis­lang wed­er auf Bun­des- noch auf Lan­desebene konkrete For­mate oder Maß­nah­men zur Umset­zung geplant. Deshalb set­zen wir als Frak­tion das The­ma auf die Agen­da des Europaauss­chuss­es, par­al­lel habe ich eine Kleine Anfrage (Druck­sache 7/8883) ein­gere­icht. Der Freis­taat mag sich nicht groß um die Belange der Kinder und Jugendlichen in Pan­demiezeit­en scheren, wir bleiben jedoch dran und hof­fen, dass die Staat­sregierung aus ihrem Dorn­röschen­schlaf aufwacht und endlich ein nach­haltiges und buntes Konzept für die Jugend in Sach­sen, ob in den Städten oder auf dem Land, vorstellt. Die Chance des Europäis­chen Jahres der Jugend, für das auch zusät­zliche Finanzmit­tel bere­it­gestellt wer­den, darf nicht ungenutzt ver­stre­ichen. An den geplanten Pro­jek­ten mit den jun­gen Leuten muss das Par­la­ment beteiligt wer­den!”