Marika Tändler-Walenta, Anna Gorskih: Hochschulsport in Sachsen unterfinanziert – Angebote ausbauen, Hochschulen unterstützen!

Mari­ka Tändler-Walen­ta, sport­poli­tis­che Sprecherin der Links­frak­tion, erk­lärt gemein­sam mit der hochschulpoli­tis­chen Sprecherin Anna Gorskih zur Antwort auf ihre Kleine Anfrage „Sportliche Aktiv­itäten an den säch­sis­chen Hochschulen” (Druck­sache 7/8909):

„Die geset­zliche Verpflich­tung zur Gesund­heitsvor­sorge, die bere­its 2015 im Präven­tion­s­ge­setz normiert wurde, ist für die Hochschu­lange­höri­gen völ­lig unzure­ichend. Bere­its jet­zt kön­nen die erforder­lichen gesund­heits­fördern­den Ange­bote nicht bedarfs­deck­end im Sinne der aktuellen Geset­zge­bung aus­gestal­tet wer­den. In Folge dessen fehlt ein flächen­deck­endes Gesund­heits­man­age­ment an Hochschulen im Freis­taat, ins­beson­dere für Studierende. Ger­ade im Wis­senschafts­bere­ich, in dem es wenige kör­per­liche Aus­gle­ichsmöglichkeit­en gibt, schadet dieser Umstand sowohl den Betrof­fe­nen als auch dem Land Sach­sen langfristig. Die Staat­sregierung muss neben der sportlichen Betä­ti­gung auch die Gesund­heitsvor­sorge und damit ein Gesund­heits­man­age­ment zur verbindlichen Auf­gabe aller Hochschulen machen. Dafür brauchen die Hochschulen auch aus­re­ichend mehr Mit­tel.

In weni­gen Sekun­den aus­ge­buchte Sportkurse, in die nur ein Bruchteil der­er reinkommt, die teil­nehmen wollen, sind keine Sel­tenheit. In Anbe­tra­cht der hohen Nach­frage haben die Hochschulen schlicht zu wenige Ressourcen, um aus­re­ichende Ange­bote zu machen. Ins­beson­dere fehlt es an angemesse­nen Räum­lichkeit­en. Auch hier muss mit einem höheren geset­zlichen Stel­len­wert des Hochschul­sports und ein­er besseren Finanzierung unbe­d­ingt nachgebessert wer­den.”

Peter Pausch, erster Vor­sitzen­der der Lan­deskon­ferenz Hochschul­sport, fügt hinzu:

„In Sach­sen hat die Gesund­heit unser­er Studieren­den unter der anhal­tenden Sit­u­a­tion der Coro­n­a­pan­demie gelit­ten. Auch Angestell­ten der Hochschulen und Beruf­sakademien sind extreme Belas­tun­gen ent­standen. Die gesellschaftlichen Her­aus­forderun­gen der kom­menden Jahre, wie beispiel­sweise die Trans­for­ma­tion der Indus­trie auf­grund des Kli­mawan­dels, der demografis­che Fachkräfte­man­gel und das immer kurzfristigere Reagieren auf Verän­derung ver­lan­gen nach resilien­ten Struk­turen, sowohl bei säch­sis­chen Bil­dung­sein­rich­tun­gen als auch bei den zukün­fti­gen Absol­ventin­nen und Absol­ven­ten. Die wach­senden psy­chosozialen Prob­leme und ihre Auswirkun­gen betr­e­f­fen somit jede und jeden im Hochschulkon­text! Das Hochschul­frei­heits­ge­setz muss drin­gend unter Berück­sich­ti­gung der Vorschläge der Lan­deskon­ferenz Hochschul­sport nov­el­liert wer­den.”