Marika Tändler-Walenta: Koalition löst auch beim Kita-Personal ihre Versprechen nicht ein – zu wenige Fachkräfte, zu wenig Vielfalt

Die Koali­tion hat sich nicht nur vorgenom­men, mehr Fachkräfte für die Kindertagesstät­ten anzuwer­ben, son­dern auch die Diver­sität dieser Beruf­s­gruppe zu steigern. Im Koali­tionsver­trag ver­sprechen CDU, Grüne und SPD, sowohl mehr Män­ner als auch mehr Men­schen mit Migra­tions­geschichte für den Beruf begeis­tern zu wollen. Zudem soll der Anteil an akademis­chen Fachkräften gesteigert und eine Fachkräftes­trate­gie entwick­elt wer­den. Im Rah­men ein­er Rei­he von Anfra­gen zum Umset­zungs­stand des Koali­tionsver­trags hat sich die kitapoli­tis­che Sprecherin der Links­frak­tion, Mari­ka Tändler-Walen­ta, zur Zusam­menset­zung der Beruf­s­gruppe erkundigt (Druck­sache 7/10569) und erk­lärt:

„Es ist schlimm genug, dass infolge poli­tis­ch­er Fehlentschei­dun­gen zahlre­iche qual­i­fizierte Fachkräfte in der frühkindlichen Bil­dung fehlen. Die Debat­te um diesen Man­gel darf aber nicht davon ablenken, dass für eine gelun­gene frühkindliche Bil­dung weit­ere Erfol­gs­fak­toren erforder­lich sind. Das Kita-Per­son­al sollte so vielfältig sein wie die Kinder, wenn die Erziehung bedürfnis­gerecht und die freie Ent­fal­tung all unser­er Jüng­sten gewährleis­tet wer­den soll. Außer­dem ist es ger­ade in Sach­sen wichtig, dass Kinder von klein auf ver­schiedene Per­spek­tiv­en ken­nen ler­nen und so Vorurteilen vorge­beugt wird.

Doch daran scheint die Lan­desregierung trotz selb­st­for­muliert­er Ziele im Koali­tionsver­trag kein Inter­esse zu haben. Zum Umset­zungs­stand des bere­its 2013 abgeschlosse­nen Pro­jek­ts ‚Män­ner in Kitas’ macht sie in der Antwort auf die Anfrage kein­er­lei Aus­sagen. Maß­nah­men, um mehr Per­son­al mit Migra­tions­geschichte zu gewin­nen, wer­den eben­falls nicht genan­nt. Auch der Anteil an akademis­chen Fachkräften stag­niert seit Jahren ohne Aus­sicht auf Besserung.

Hinzu kommt, dass die Auswer­tung erster Dat­en des in dieser Wahlpe­ri­ode einge­führten Fachkräfte­mon­i­tor­ing bere­its seit einem knap­pen hal­ben Jahr andauert. Wird die Veröf­fentlichung auf­grund neg­a­tiv­er Ergeb­nisse ver­schleppt? Ins­ge­samt zeigt die Antwort, dass die Staat­sregierung auch im Bere­ich Kita-Per­son­al ihre Hausauf­gaben nicht erledigt.”