Marika Tändler-Walenta: Enormer Investitionsstau bei sächsischen Sportstätten
Nach dem Ende der Haushaltsverhandlungen im Sächsischen Landtag zieht Marika Tändler-Walenta, sportpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag, ein bitteres Resümee:
„Die von der Staatsregierung vollzogenen Kürzungen im Bereich der investiven Sportförderung insbesondere für den Breitensport von ca. 15 auf 10 Millionen Euro sind bitter, vor allem wenn man bedenkt, dass bereits in den vorherigen Haushaltsjahren genau an dieser Stelle gekürzt wurde. Dadurch wird der Investitionsstau an sächsischen Sportstätten weiter zunehmen.
Schon im Jahr 2018 hat der Investitionsbedarf bundesweit 31 Milliarden Euro betragen. Wie hoch der Förderbedarf in den einzelnen Ländern ist, kann aktuell niemand genau beziffern. Klar ist, dass der Bedarf nach finanziellen Mitteln für eine zeitgemäße Instandhaltung enorm ist – von Mitteln zur Neuerrichtung von Sportstätten ganz zu schweigen. Das ergab auch eine von mir eingereichte Kleine Anfrage zu investiven Sportförderung (Drucksache 7/11388). Auf Nachfrage wurde mitgeteilt, dass für die Jahre 2021/22 insgesamt 338 Anträge auf Sportförderung gestellt wurden. Davon sind 105 gestellte Anträge (31 Prozent) noch offen. Storniert wurden 21 Anträge (6 Prozent) und insgesamt 60 Anträge (17,75 Prozent) wurden abgelehnt.
Auffällig ist, dass 51 der 60 Anträge, also rund 85 Prozent, mit der Begründung „Fördermittel ausgeschöpft”, abgelehnt wurden. Anhand der Kleinen Anfrage wird deutlich, dass der Investitionsstau an sächsischen Sportstätten enorm ist, denn rund die Hälfte aller Anträge (54 Prozent) sind entweder noch offen, wurden storniert oder abgelehnt. Auch im Bereich Sportförderung bleibt nicht viel aus den Versprechungen des Koalitionsvertrages übrig, in welchem eine investive Sportförderung auf hohem Niveau versprochen wurde. Daher werden wir uns als Linksfraktion auch weiterhin für den Breitensport einsetzen, denn dieser stellt das Rückgrat der sächsischen Sportlandschaft dar!”