Marika Tändler-Walenta: Sachsen muss alle Sprach-Kitas fortführen – sonst sind die Fachkräfte weg
Heute debattiert der Landtag über einen Prioritätenantrag der Koalition zur Sprachförderung in Kitas. Die Linksfraktion beantragt, einen Punkt zu ergänzen: Der Freistaat möge Geld bereitstellen, um das abgeschaffte Bundesprogramm „Sprach-Kitas” fortzusetzen sowie Angebote zum Spracherwerb und zur Sprachentwicklung in Kitas auszubauen (Drucksache 7/13214).
Dazu erklärt Marika Tändler-Walenta, Sprecherin der Linksfraktion für Kindertagesstätten:
„Als der Bund sein Programm ‚Sprach-Kitas’ einstellte, hat er einen großen Fehler begangen und den Kindern wichtige Bildungschancen genommen. Es ist zumindest auf der Landesebene unbestritten, dass die Sprach-Kitas und die Arbeit der Sprachfachkräfte wertvoll sind. Das Programm half gezielt Kindern aus bildungsbenachteiligten Familien und Familien mit Migrationsgeschichte. Deshalb müssen wir es unbedingt fortsetzen!
Wir freuen uns darüber, dass 10,5 Millionen Euro bereitstehen, um die Sprach-Kitas auf der Landesebene weiterzuführen – das reicht allerdings nicht aus, weil dieser Betrag für zwei Jahre geplant ist. Es sind mindestens zwölf Millionen Euro pro Jahr notwendig, um die Sprachkräfte weiter zu beschäftigen. Somit muss ein Teil der 30.000 Kinder in den 364 bisherigen Sprach-Kitas in Sachsen künftig auf dieses Angebot verzichten. Die Koalition spart an der falschen Stelle! Es gilt, die Infrastruktur und vor allem die bereits gewonnenen Fachkräfte zu halten. Deshalb beantragen wir heute, mindestens so viel Geld dafür vorzusehen, wie bisher in die sächsischen Sprach-Kitas geflossen ist.”