Marika Tändler-Walenta: Linksfraktion fordert ernsthafte EU-Beteiligung der sächsischen Bürgerinnen und Bürger
Die Linksfraktion begehrt ein Konzept, um die demokratische Beteiligung der sächsischen Bevölkerung in der EU-Politik auszubauen (Drucksache 7/12283). Mit den Stimmen von CDU, Grünen, SPD und Rechtsaußen-Fraktion hat der Rechtsausschuss heute dem Landtag empfohlen, diesen Antrag abzulehnen. Dazu sagt die europapolitische Sprecherin Marika Tändler-Walenta:
„Die EU wirkt für die Menschen vor Ort oft weit weg. Laut dem Sachsen-Monitor meinen rund 70 Prozent der Menschen in Sachsen, dass sie ‚so oder so keinen Einfluss darauf haben, was die Regierung tut’. Das gilt für die EU-Politik in besonderem Maße, die Mehrheit wünscht sich mehr Beteiligung in der Europäischen Union. Die Koalition sollte das nicht abtun, sondern handeln: Es gibt viele Wege, die Beteiligung zu verbessern und Europa vor Ort erlebbar zu machen. Ein bürgernahes Beteiligungskonzept ist unverzichtbar, schon um die Schnittstellen zwischen Zivilgesellschaft und Politik auszubauen. Beteiligung entwickelt die Demokratie weiter, weil sie Mitwirkungsspielräume schafft.
Demokratie lebt von Teilhabe – dass es daran hapert, zeigt nicht nur die geringe Wahlbeteiligung. Die EU hat ein handfestes Legitimationsproblem, das nicht nur die Befugnisse des EU-Parlaments betrifft. Auch die sächsische Staatsregierung muss daran mitarbeiten, dass die Bevölkerung größeren Einfluss nehmen kann.”